Im Abstiegskampf angekommen!

SG II - Noris Tarrasch IV 3:5

Als trauriges Resümee dieses Bezirksliga-Sonntages bleibt leider festzuhalten, dass es jetzt auch für die 2. Mannschaft nochmal eng wird. Denn die Klasse ist noch keineswegs gehalten und nach der bitteren 3-5-Heimniederlage gegen Noris-Tarrasch Nürnberg 4 braucht die Zweite nun noch drei Punkte aus den restlichen beiden Begegnungen um auch nächste Saison ganz sicher wieder auf Bezirksebene vertreten zu sein. Aber fangen wir von vorne an mit der Aufdröselung dieses erneuten Bloody Sunday, der nun schon der zweite in Folge ist. Gerade für den Berichterstatter, der diese Arbeit jetzt auch bereits zum zweiten Mal macht, sieht es fast ein wenig danach aus, als dürfe er nur die Niederlagen seiner Mannschaft plakativ beschreiben! Ein Komplott? Aber nein! Schreiben wir es einfach den unglücklichen Umständen zu!

Der Wettkampf gegen die „Tarraschler“ begann denkbar ungünstig, denn unsere Gegner erschienen a) pünktlich und b) auch noch mit acht Mann in unserer Spielstätte! Keiner kam zu spät und niemand war vergessen worden! Nicht dass wir unseren Gegnern jemals etwas Schlechtes wünschen würden: Aber die späte Einsicht des Nürnberger  Mannschaftsführers beim Nachzählen seiner anwesenden Spieler in Büchenbach, dass an irgendeiner Nürnberger Straßenkreuzung doch noch ein einsames Männlein vergessen wurde, hätte zumindest dem Berichterstatter ein schadenfrohes Lächeln ins Gesicht gezaubert!  Nach diesem Outing und der Erkenntnis, dass das Leben eben kein Wunschkonzert ist, wollen wir nun endlich zum Wesentlichen kommen, nämlich dem Verlauf des Wettkampfes.

Nach etwa einer Stunde gefiel uns die Mehrzahl der Stellungen eigentlich noch ganz gut. Nach etwa zwei Stunden sah die Sache allerdings schon etwas anders aus: Zu diesem Zeitpunkt musste sich nämlich Sandra auf Brett 6 ihrem Gegner Daniel Zarafat geschlagen geben. Unsere trotz Krankheit vorbildlichen Einsatz zeigende Mannschaftskollegin hatte zunächst die Qualität gewonnen, fühlte sich aber nach eigenem Bekunden nicht wirklich wohl und sicher in Ihrer Stellung. Vor allem ein in ihre Stellung eingedrungener Springer bereitete ihr Ungemach und zeichnete letztendlich auch für das Partieende verantwortlich, als er frecher Weise König und Turm aufgabelte. 0-1 für uns, aber schon kurze Zeit später gelang Anton an Brett 2 die Rache für Sandras Niederlage, indem er seinen Gegner Siyu Sha nach einer sehenswerten Partie zur Aufgabe zwang. Unsere Freude über Antons verdienten Sieg währte aber nur kurz, denn auf Brett 7 und 8 ging es plötzlich Schlag auf Schlag, aber in die für uns völlig falsche Richtung:  Fast im Gleichschritt mussten sich unsere beiden jungen, begabten Ersatzspieler Marco Frysztacki und Alexander Jesch Ihren jeweils deutlich DWZ-stärkeren Kontrahenten geschlagen geben. Zuerst büßte Alexander auf Brett 8 gegen den erfahrenen Kempen Robert Ackermann eine Figur ein und da sich die Partie schon unvermeidlich Richtung Endspiel bewegte, war es für ihn relativ zwecklos geworden, weiteren Widerstand zu leisten. Marco hingegen verlor auf Brett 7 im Angriffswirbel seines Gegners Philipp Junk zunächst ein wenig den Überblick und anschließend auch noch die Qualität. Diesen Vorteil ließ sich Marcos Gegenüber nicht mehr nehmen. Nun stand es schon 1:3 gegen uns, aber wir kamen nochmal zurück! Auf Brett 5 musste Peter gegen Manfred Lutzky zwar die etwas gedrücktere Stellung hinnehmen, aber trotz hohen Zeitverbrauchs konnte Peters Gegner nichts Zwingendes und Zählbares herausholen. Trocken und schmerzlos kam dann Peters Konter gegen den in schwerer Zeitnot befindlichen Gegner, dem schließlich angesichts des unvermeidlichen Matts nichts mehr anderes übrig blieb als die Uhren abzustellen. 2:3, der Anschluss war wieder hergestellt! Da wollte unser Max auf Brett 4 natürlich nicht nachstehen. Schon in der Eröffnung zwang er seinen Gegner Hermann Schlötterer, die Rochade aufzugeben.  Max seinerseits verzichtete freiwillig auf die Rochade um seinen Gegner weiter unter Druck zu setzen.  Den Ausschlag zugunsten unseres Mannschaftsführers gaben letztendlich die vielen schwarzfeldrigen Schwächen in der gegnerischen Stellung, die Max mit der gefühlten Erfahrung von rund 20.000 Bezirksliga-Partien konsequent und gekonnt in einen weiteren Punkt ummünzte. 3:3, der Ausgleich war geschafft! Aber leider sah es auf den verbliebenen zwei Brettern gar nicht mal mehr so gut aus für uns: Thomas berichtete mittlerweile, dass er auf Brett 1 gegen seinen Gegner Wolfgang Rausch einen Fehler gemacht habe, wonach die Partie unglücklicherweise zu unseren Ungunsten kippte. Der genaue Tathergang blieb dem schachlich sehr limitierten Berichterstatter jedoch verborgen. Und auf Brett 3 hatte Andreas der Figurenmehrheit seines Kontrahenten Hermann Krauß nur einen weit vorgeschobenen Freibauern entgegenzusetzen. Als dieser vom Gegner belagerte Freibauer schlussendlich nicht mehr auf dem Brett zu halten war, musste auch Andreas die Niederlage quittieren. Schade drum! Mit etwas mehr Glück und Konzentration hätten wir gegen die favorisierten Tarraschler durchaus auch ein besseres Ergebnis erzielen können als dieses letztendlich doch unbefriedigende 3:5!

Ausblick: Da unser nächster Gegner in drei Wochen Schwanstetten heißt, wäre es sicherlich ratsam, wenn unsere Mannschaft bei diesem Wettkampf wieder in Stammbesetzung antreten würde, also auch wieder mit Andrej auf Brett 2 und unserem Punktelieferanten Michael auf Brett 6! Hoffen wir das Beste, aber egal wie dieser Wettkampf endet, steht eines schon jetzt felsenfest: Das letzte Spiel gegen Lauf II muss unbedingt gewonnen werden, damit wir unsere Kräfte auch im nächsten Jahr wieder auf Bezirksebene mit denen unserer Gegner messen dürfen!

«
»