Erster Matchball ging daneben.

Zum ersten Mal in dieser Saison musste sich die zweite Vertretung unseres Vereins einem Gegner geschlagen geben. Und fairerweise müssen wir auch zugeben, dass der 5-3-Sieg der SG Mühlhof-Reichelsdorf/Schwabach I vollkommen in Ordnung ging.

Was bedeutet diese Niederlage nun für uns? Den ersten Matchball zum Aufstieg in die Bezirksliga I haben wir verpasst und da gleichzeitig der SK Herzogenaurach I seinen Wettkampf gewonnen hat, ist die Tabelle nun wieder enger zusammengerückt. Ein einziger Mannschaftspunkt hält uns nun noch in Führung, wobei der SK Herzogenaurach das bessere Brettpunktverhältnis hat. Die abschließende Begegnung mit unseren Nachbarn vom SC Heideck/Hilpoltstein muss also unbedingt gewonnen werden, damit wir bis zum Schluss den Platz an der Sonne verteidigen und somit die Ligameisterschaft nach Büchenbach holen können.

Zum Wettkampf: Zunächst mal ist positiv festzuhalten, dass dieses Mal alle Spieler der SG pünktlich vor Ort in Schwabach waren und wir nicht wieder um das gerade noch rechtzeitige Erscheinen eines Mannschaftskollegen bangen mussten. Als bei uns noch alles im Lot war und die Bretter noch ausgeglichen wirkten, trennten sich Peter auf Brett 7 und sein Gegner Stefan Leis remis. Dabei hatte Peter zunächst zwei Bauern gewonnen, sah sich aber nach einem Springeropfer seines Gegners einem gefährlichen Königsangriff ausgesetzt. Dieser Königsangriff wäre freilich abzuwehren und damit auch die Partie zu gewinnen gewesen, hätte Peter seinen König auf das richtige Feld gezogen. Er entschied sich aber leider für das falsche und musste anschließend, um nicht unter die Räder zu kommen, mit einer Mehrfigur auf dem Brett Dauerschach geben. Alles in allem ein äußerst ärgerlicher Partieausgang.

In der Folge verlor Thomas an Brett 1 gegen Christian Ahmels immer mehr die Oberhoheit über seine Stellung.  Im abschließenden Schwerfigurenangriff des Gegners musste sein König schließlich die Segel streichen und er die Niederlage quittieren. Neidlos anzuerkennen ist, dass unser bärenstarkes erstes Brett an diesem Tag einfach seinen Meister gefunden hatte. Unser Michl auf Brett 2 hatte währenddessen seine Stellung zugespitzt und seinem Gegner Thomas Mehwald eine Qualität abgetrotzt. Leider zeigte aber der weitere Partieverlauf, dass die gewonnene Qualität ohne jeden Wert war.  Michl König sah sich immer mehr eingeschnürt und einem heftigen Angriff ausgesetzt, wobei sich nun rächte, dass Michl seinen Damenflügel noch nicht entwickelt hatte. Dazu kam es dann auch nicht mehr: Der gegnerische Angriff war einfach zu zwingend und fulminant. Es stand nun bereits 2 ½ – ½ für Mühlhof.

Und eine weitere Niederlage sollte folgen, denn auch Andrej auf Brett 5 konnte seine Stellung gegen Dr. Karl-Heinz Wirth nicht mehr zusammenhalten. Kurz vor dem Übergang ins Endspiel musste er durch den Verlust von zwei Leichtfiguren alle Hoffnungen begraben. Etwas besser an diesem Tag machte es  dagegen sein Bruder Anton auf Brett 4, der die Angriffe des starken Roland Reuter erfolgreich parieren und seine etwas gedrückte Stellung zusammenhalten konnte. Am Ende stand hier ein leistungsgerechtes Remis zu Buche, was aber bereits den Zwischenstand von 1-4 bedeutete.

Unterdessen sah sich Sandra in ihrer Stellung auf Brett 6 gegen Gerhard Pröschel, die lange Zeit haltbar schien, mit immer größeren Problemen konfrontiert. Der Gegner verstärkte allmählich den Druck im Zentrum und zog quasi die Daumenschrauben an, wogegen Sandra kein rechtes Mittel mehr fand. Nach ihrer Niederlage war dann auch der Verlust des Mannschaftskampfes bereits traurige Gewissheit.

Nicht vergessen werden sollen aber am Ende unsere tapferen Recken Gunter und Max, welche das Endergebnis zumindest noch um einiges freundlicher gestalten konnten. Gunter auf Brett 3 gewann in seinem schwierig zu spielenden Endspiel gegen Hans Greul mit leichten Stellungsvorteilen zunächst einen Bauern, um seinem Gegner anschließend vor Augen zu führen, warum in offenen Endspielstellungen das Läuferpaar dem Springerpaar oft überlegen ist. Nach dem Verlust eines Springers blieb Gunters Gegner schließlich nur noch, die Uhren abzustellen. Letztendlich zeigte Max auf Brett 8 gegen Helmut Hetzner einmal mehr, warum er in dieser Saison so wertvoll für uns ist. Trotz zwischenzeitlich ziemlich bedenklicher Stellung bei frühzeitigem Rochadeverlust, gelang es ihm noch, einen unwiderstehlichen Angriff gegen den gegnerischen König aufzubauen, dem dieser nicht Stand halten konnte und der uns das amtliches Endergebnis von 3-5 bescherte.

Bei unserem letztes Heimspiel am 21. April, dem Derby gegen die SG Heideck/Hilpoltstein, ist also nun ein Mannschaftssieg Pflicht. Hoffen wir, dass wir bis dorthin wieder zurück in die Spur finden.

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