Versöhnlicher 4-4-Abschluss einer Saison zum Vergessen.

Nach einer äußerst schwierigen Saison in der B I, die vor allem durch zahlreiche Ausfälle gekennzeichnet war, stand die zweite Mannschaft unseres Vereins ja bereits vor der abschließenden Runde in Herzogenaurach als Absteiger fest. Dennoch wollten wir uns erhobenen Hauptes wieder aus der ersten Bezirksliga verabschieden und boten deshalb auch nochmal eine ordentliche Mannschaft auf. Bei diesmal nur zwei  (!) Stammspielerausfällen hatten wir erstmalig seit Runde 1 auch wieder Max Müller mit an Bord, wobei wir für Gunter Muskat und Anton Classen erneut unseren starken und zuverlässigen Stammersatzspieler Jochen Dietrich sowie den erstmals von der dritten Mannschaft abgestellten Günter Diebel aufgeboten hatten.

Zu acht (in dieser Saison leider keineswegs selbstverständlich) und mit sagenhaften sechs Stammspielern gegen einen SK Herzogenaurach in Bestbesetzung angetreten, konnten wir beim 4-4 zeigen, dass wir uns als diesjähriger Underdog der Liga mit etwas weniger Aufstellungssorgen vielleicht doch bis zum letzten Spieltag gegen den fast vorprogrammierten Wiederabstieg wehren hätten können. So aber blieb unterm Strich eben nur der versöhnliche Abschluss einer von zahlreichen Spielerausfällen etwas verkorksten Ligarunde.

Zum Spielverlauf: Nach dem verdienten Remis von Andrej gegen den Fast-Daniel-Häckler-Bezwinger Rafael Trockmann auf Brett 4, bei dem  Andrej zwischenzeitliche leichte Stellungsprobleme letztendlich souverän lösen konnte, gingen wir durch Andreas auf Brett 2 in Führung, der mit einem stark herausgespielten Sieg gegen den 2000er Helmar Bock sein ganzes Potenzial erkennen ließ. Anschließend trennten sich auch Thomas und sein Gegner Stefan Sattler am Spitzenbrett remis. Gerade für unseren Mannschaftsführer und besten Spieler war die Saison keine einfache, musste er sich doch ständig nicht nur mit sehr starken Gegnern, sondern eben auch mit zahlreichen Absagen der eigenen Leute herumplagen. Deshalb hat es mich ganz persönlich auch noch einmal ganz besonders gefreut, dass Thomas diese Saison mit einem Remis abschließen konnte.

Auf Brett 6 gelang kurze Zeit später dem Berichterstatter Peter sein dritter Saisonsieg, der damit seine Bilanz rettete und nun immerhin 50% aus sieben tatsächlich gespielten Partien aufweisen kann. Gegen den Englisch-Spezialisten Norbert Wolter kam er recht passabel aus der Eröffnung, gewann bald einen Bauern und spielte den Rest der Partie frei nach dem Motto „Kneten und Massieren“ bis die Stellung seines Gegners schließlich unter dem anhaltenden Druck am Damenflügel zusammenbrach. Leider mussten wir aber nach der zwischenzeitlichen 3-1-Führung die Niederlage von Günter quittieren, der sich aber gegen den 1900er Herzogenauracher Edelreservisten Timm Eichstädt sehr beachtlich geschlagen hatte. Ein Remis wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, jedoch gestattete Günter durch einen falschen Zug kurz bevor die Partie in den Remishafen eingesteuert wäre, der Dame und dem Turm seines Gegners den finalen Angriff auf seinen König.

Nach dem nun folgenden Remis von Max gegen den Herzogenauracher Mannschaftsführer Martin Glitz lagen wir aber immer noch 3 ½ zu 2 ½ in Führung. In seiner Partie zeigte uns Max eindrucksvoll, wie wertvoll er auch diese Saison wieder für uns hätte sein können, wäre er nur etwas öfter einsatzbereit gewesen. Aber aufgrund der positiven privaten Veränderungen in seinem Leben sei ihm sein häufiges Fehlen natürlich verziehen. Einschneidende Umwälzungen erfordern eben auch gewisse Maßnahmen und Zugeständnisse an die neue Situation.

So hatten es also Sandra und Jochen in der Hand, den ersten Mannschaftssieg der Saison einzufahren. Leider hatte sich jedoch die Lage auf Sandras Brett 5 bereits zusehends verschlechtert. Aus einer zunächst nur leicht vorteilhaften Stellung heraus gelang es ihrem Gegner Reinhard Walther, Sandras König in Schwierigkeiten zu bringen. Nachdem auch ein Leichtfigurenopfer nicht mehr zur gewünschten Entlastung geführt hatte, hatte Sandra dem gegnerischen Mattangriff nichts mehr entgegenzusetzen. In der achten Saisonpartie war dies aber die erste Niederlage unserer ruhmreichen Dame, über die sie sich auch nicht zu sehr grämen sollte, kann sie doch trotzdem auf eine tolle 50%-Saisonbilanz gegen starke Gegner zurückblicken, die sich auch in einem beachtlichen DWZ-Zuwachs niederschlägt.

Da es ja für uns im Prinzip ja um nichts mehr ging, willigte Jochen auf Brett 7 letztendlich in das ihm von seinem Gegner Dr. Manfred Habermann angebotene Remis ein, wodurch der Endstand von 4-4 besiegelt war.  Auch Jochen hat uns mit seiner Einsatzbereitschaft und seinem Kampfgeist in dieser Saison sehr geholfen und auch spielerisch voll überzeugt, was sich in seiner insgesamt positiven Saisonbilanz wiederspiegelt. So ist es vor allem Jochen zu verdanken, dass unsere ohnehin großen Aufstellungsprobleme in dieser Saison nicht noch größer wurden.

Dass es letztendlich für uns trotzdem nicht gereicht hat, ist einerseits wie schon erwähnt den zahlreichen Stammspielerabsagen geschuldet, anderseits aber auch der B I selbst mit ihrer starken Gegnerschaft, bei der die Trauben für uns doch leider oft etwas zu hoch hingen.  Nächstes Jahr werden wir uns also in der B II wiederfinden und dort auf alte Bekannte wie Heideck oder Neumarkt treffen. Dennoch war der „Ausflug“ in die B I für uns ein interessantes Abenteuer, das uns trotz des erwartungsgemäß verpassten Klassenerhaltes gezeigt hat, dass wir auch gegen solche Gegnerschaft mit etwas mehr Spiel- und Aufstellungsglück durchaus noch halbwegs mithalten hätten können. In einzelnen Begegnungen ist uns das ja auch gelungen, jedoch fehlte uns heuer eben gleich in zweifacher Hinsicht die Konstanz.

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