SG II verpatzt Saisonstart

Dass der 2. Mannschaft in der neuen Bezirksliga-2b-Saison erneut kein leichter Gang bevorsteht, lässt bereits der Ausgang des ersten Mannschaftskampfes erahnen. Mit 3 ½-4 ½ mussten wir uns auswärts dem SK Schwanstetten leider knapp geschlagen geben.

Dabei stand bereits nach kurzer Spielzeit so gut wie fest,  dass wir einem 0-2 hinterherlaufen mussten. Denn schon nach zehn Zügen musste Anton an Brett 2 seine Niederlage gegen Christian Kroneder quittieren. Von einem Läufereinschlag auf f7 überrascht begab sich Antons König an die frische Luft, wo er den gegnerischen Figuren weitgehend schutzlos ausgeliefert war. Ein Weiterspielen seiner hoffnungslosen Stellung hätte Antons schnelle Niederlage deshalb nur um einige Züge hinausgezögert, aber sicher nicht mehr verhindert. Währenddessen gingen auch in Michaels Partie auf Brett 5 gegen Karl Gstaltmeyr recht frühzeitig die Lichter aus. Nach einer eher mäßig behandelten Eröffnung verlor unser eigentlich so ergiebiger Punktelieferant Michael die Qualität und blieb darüber hinaus auf seinem völlig unterentwickelten Damenflügel sitzen. Er stemmte sich zwar eine Zeit lang noch heldenhaft und vehement gegen die sich abzeichnende Niederlage, konnte sie aber im Endeffekt natürlich nicht mehr verhindern.

Lange Zeit tat sich in Hinblick auf das Zwischenergebnis jetzt nichts mehr, bis es Peter auf Brett 6 nach etwa 3 Stunden 45 Minuten gelang, den Rückstand zu verkürzen und unsere Mannschaft auf 1-2 heranzubringen. Nachdem er seinen weißen Läufer fianchettiert und seine Türme zentralisiert hatte, blies Peter gegen Uwe Cipra zum Angriff, der sich dabei veranlasst sah, seine Dame gegen Turm und Springer einzutauschen. Da Peter noch zwei verbundene Freibauern am Damenflügel in Stellung bringen konnte, brachte das folgende Rückopfer der Dame gegen Turm den Erfolg. Einer der beiden Freibauern konnte nämlich sowohl durch den weißen König, als auch durch den verbliebenen weißen Springer nicht mehr an der Umwandlung gehindert werden. Was nun folgte, war das leistungsgerechte Remis von Andreas auf Brett 7 gegen Birgit Arlt. Das entstandene Damenendspiel bei gleicher Bauernzahl wäre wohl nur noch durch einen groben Fehler von einer der beiden Seiten zu gewinnen gewesen. Doch schon kurze Zeit später ereilte uns der erneute Nackenschlag zum zwischenzeitlichen 1 ½ – 3 ½.  Thomas mittlerweile immer schlechter gewordene Stellung gegen Frank Manthey auf Brett 1 war nämlich in Folge von Materialunterlegenheit aufgabereif geworden und so stellte Thomas logischerweise auch die Uhren ab.

Die verbliebenen drei Bretter gaben aber durchaus noch Anlass zu der Hoffnung, die Mannschaftsniederlage noch abwenden zu können. Während Max auf Brett 4 gegen Lothar Cipra und Sandra auf Brett 8 gegen Manfred Scharf im Endspiel eher remislich standen, hatte sich Andrej auf Brett 3 gegen Peter Vogt eine schöne Angriffsstellung erarbeitet. Vorausgesetzt, dass Andrej dieser auch verwerten hätte können, hätten wir also aus den beiden eher ausgeglichen stehenden Endspielen von Sandra und Max noch einen Sieg gebraucht, um wenigstens ein 4-4 zu sichern.

Und siehe da, dieser Sieg traf ein. Wie auch immer es sich genau abgespielt hat, blieb den Schreiber dieser Zeilen aufgrund eigener Analysetätigkeiten im Nebenraum zwar verborgen, aber Sandra schaffte es doch tatsächlich, ihrem Gegner mit Geduld und Spucke noch die Qualität abzuluchsen und in der Folge das Endspiel für sich zu entscheiden.  Hut ab vor Sandra, die uns damit wieder ins Rennen zurück brachte. Allerdings wurde Andrej, der den kombinatorischen Gewinn seiner Stellung auf der Pfanne hatte und diese wohl auch durch einen finalen stillen Zug für sich entscheiden hätte können, das Opfer eines schwer vorhersehbaren Gegenschlages. Dieser Gegenschlag führte nämlich dazu, dass Andrejs Angriff verpuffte und er sich nach ein paar weiteren Zügen in einem Endspiel wiederfand, in dem sich sein Turm + Bauer mit einem gegnerischen Springer + zwei Bauern konfrontiert sah. Währenddessen steuerte aber Max mit der gefühlten Erfahrung von rund 20.000 gespielten Turnierpartien sein keinesfalls einfach zu spielendes Leichtfigurenendspiel in den sicheren Remishafen. Unsere letzten Hoffnungen ruhten somit auf Andrej, aber seinem Gegner gelang es, die Bauern vom Brett verschwinden zu lassen, wogegen es wohl auch wirklich kein Mittel gab. Und so musste Andrej im Endspiel Turm gegen Springer letztendlich auch seine letzten Gewinnbemühungen einstellen und ins Remis einwilligen. Die knappe 3 ½-4 ½-Niederlage war damit also zur Gewissheit geworden.

In drei Wochen heißt unser nächster Gegner nun Cadolzburg. Auch dieses Heimspiel fällt wohl in die Kategorie „schwerer Mannschaftskampf“, aber wenn nicht jetzt, wann dann können wir zeigen, was wirklich in uns steckt?

Hier noch alle Ergebnisse um Überblick:

SK Schwanstetten :3½ SG Bü/Rh 2. 1826 :1822Ø
1 Manthey,Frank   1 : 0 Roß,Thomas   1 2098 : 1930
2 Kroneder,Christian   1 : 0 Classen,Anton   2 1964 : 1824
3 Vogt,Peter   ½ : ½ Classen,Andrej   3 1957 : 1812
4 Cipra,Lothar   ½ : ½ Müller,Max.   4 1898 : 1829
6 Gstaltmeyr,Karl   1 : 0 Ludwig,Michael   5 1806 : 1849
7 Cipra,Uwe   0 : 1 Kittsteiner,Peter   6 1718 : 1853
8 Arlt,Birgit   ½ : ½ Schönberger,And.   7 1687 : 1826
13 Scharf,Manfred (1)   0 : 1 Roß,Sandra   8 1477 : 1655
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