Jetzt wirds kritisch: Zweite Mannschaft rutscht auf Abstiegsrang!

Einziger Lichtblick: Sandra Roß (Archivbild)

Nach einer weiteren Niederlage, diesmal ein 3-5 gegen die SG Siemens Erlangen, wird es für die zweite SG-Vertretung in der Bezirksliga 2b richtig eng:  Denn dieses Ergebnis führte dazu, dass wir vom vierten auf den achten und damit drittletzten Tabellenplatz abgerutscht sind. Bei drei Absteigern und der Möglichkeit, dass selbst der Viertletzte noch ein Relegationsspiel gegen den Viertletzten der Bezirksliga 2a austragen muss, geht es für die Zweite nun in den verbleibenden beiden Spielen wirklich um die Wurst. Zwar liegen viele Mannschaften in der Tabelle noch sehr eng beisammen, denn auch der Tabellendritte hat nur einen Mannschaftpunkt mehr als wir, aber mit dem kommenden Auswärtsspiel beim Tabellenvierten SK Neumarkt und dem abschließenden Heimspiel gegen den Tabellenführer SC Noris Tarrasch Nürnberg IV erwartet uns nun wahrlich eine Mammutaufgabe im Kampf um den Klassenerhalt.

Der Wettkampf gegen die Siemensianer ließ sich zunächst einmal gar nicht so schlecht an. Denn nach etwa zweieinhalb Stunden Spielzeit vereinbarten Peter und sein Gegner Rudolf Balhar auf Brett 6 ein relativ schnelles Remis. Zu Peters Entschuldigung sei gesagt, dass er diesmal mit einer schweren fiebrigen Erkältung zu kämpfen hatte. Dass er aber dennoch gewillt war zu gewinnen, zeigte seine Eröffnungswahl: Königsgambit. Doch nachdem Peters Gegner das Gambit abgelehnt hatte und Peter auf der Suche nach einer kombinatorischen Lösung der Stellung leider nicht fündig geworden war, verflachte die Partie ziemlich schnell. Je zwei Leichtfiguren und die Damen verschwanden vom Brett und ein Gewinn dieser nun relativ tröge gewordenen Stellung wäre für beide Seiten wohl nur noch nach einem schweren Patzer des Gegners möglich gewesen. Zu diesem Zeitpunkt stand Michl auf Brett 5 gegen Helmut Fett bereits schlechter, aber dafür hatte Sandra ihren Gegner Semen Freydman auf Brett 8 schon klar überspielt und auch Andreas hatte auf Brett 7 gegen Peter Weh zumindest  einigen Raumvorteil. Ausgeglichen waren dagegen die Stellungen auf den vorderen vier Brettern.

In ihrer mittlerweile fast schon gewohnten eigenen Zeitnot verdichtete Sandra schließlich ihren Vorteil zunächst zum Bauerngewinn und anschließend zum Sieg. Eine feine Leistung, ließ sie ihrem Gegner doch praktisch überhaupt kein Gegenspiel. Damit stand es 1 ½ zu ½ für uns. Doch die Freude über Sandras verdienten Sieg währte nur kurz, denn inzwischen sah sich Michl einem sehr heftigen Königsangriff seines Gegners ausgesetzt und auch Andreas musste nach einem Fehler die Qualität hergeben. Michl tat alles Menschenmögliche um seine Königsstellung noch irgendwie zusammenzuhalten und seinen in Zeitnot geratenen Gegner vielleicht doch zu einem entscheidenden Fehler zu zwingen oder gar über die Zeit zu heben, aber es half nichts: Seine Stellung wurde immer unhaltbarer. Eine abschließende Abwicklung, nach der ein gegnerischer Bauer nur noch durch ein Damenopfer aufzuhalten gewesen wäre, besiegelte schließlich Michls Niederlage und es blieb ihm nichts mehr anderes übrig, als seinem Gegner zum Sieg zu gratulieren. Schon kurze Zeit später musste auch Andreas dem Qualitätsverlust Tribut zollen. Sein Gegner kämpfte sich allmählich aus seiner zeitweise immer noch gedrückten Stellung heraus und übernahm die Initiative. Schließlich kam auch hier der Zeitpunkt, an dem jeder weitere Widerstand keinen Sinn mehr macht, und es stand plötzlich 1 ½ zu 2 ½ für Siemens Erlangen.

So blieb uns nur noch die Hoffnung auf unsere vier vorderen Bretter: Auf Brett 4 wurde Max in einer leicht schlechteren aber materiell ausgeglichenen Mittelspielstellung von seinem Gegner Stefan Müller geknetet, während Andrej auf Brett 3 im Turmendspiel mit jeweils drei Bauern gegen Joachim Krisin glasklar auf Remis stand. Schwerer zu beurteilen war dagegen Antons Endspiel auf Brett 2 gegen Hans Pölsterl: Trotz materieller Ausgeglichenheit hatte Antons Gegner einen auf der a-Linie bis zur zweiten Reihe vorgedrungenen Freibauern. Es war klar, dass wenn dieser Bauer fallen würde, Anton um den Sieg kämpfen könnte. Aber es war weniger klar, wie dieser Bauer abzuholen war. Ein guter Teil unserer Hoffnungen ruhten somit auf Brett 1: Hier hatte Thomas gegen Frank Wohlfahrt leichte Stellungsvorteile und es sah durchaus so aus, als könne er in den Angriff kommen. Doch in der Zwischenzeit sah sich Anton im Zentrum mit einem weiteren bis auf die dritte Reihe vorgerückten Freibauern konfrontiert. Er selbst hatte zwar auch zwei verbundene Freibauern, jedoch waren diese noch ein gutes Stück weiter von einer möglichen Umwandlung entfernt. Schließlich konnte Andrej dem Druck der gegnerischen beiden Bauern nicht mehr standhalten. Es stand somit 1 ½ zu 3 ½. Nachdem in der Folge auch Thomas seine leichten Stellungsvorteile nicht in einen Gewinn ummünzen und sich stattdessen mit Remis begnügen musste, war unsere Niederlage eigentlich besiegelt, denn auf den restlichen beiden Brettern sah es wie schon gesagt auch nicht nach zwei Siegen für uns aus. So trennten sich letztendlich auch Max und Andrej von ihren beiden Gegnern mit Punkteteilungen. Die 3-5-Niederlage war besiegelt. Schade drum.Es stellt sich nun die Frage: Wie können wir die Klasse in den verbleibenden beiden schweren Wettkämpfen doch noch sichern? Eine Leistungssteigerung muss her! Und wie können wir diese Leistungssteigerung erzielen? Wäre ein Mannschaftstraining eine mögliche Option? Ich lasse diese Fragen mal so im Raum stehen. Soll sich jeder der unmittelbar und mittelbar Betroffenen bitte einmal seine eigenen Gedanken darüber machen, wie wir den Abstieg der Zweiten doch noch abbiegen können.

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